The Hague Model United Nation 2009

Six Girls – One Mission

Nach einem guten halben Jahr der intensiven Vorbereitung war es am 25. Januar 2009 endlich soweit: Wir fuhren in der Rolle der UNESCO zur englischsprachigen Model United Nations Konferenz nach Den Haag, der größten und bekanntesten Simulation der Arbeit der Vereinten Nationen weltweit. Spannung und Vorfreude waren nicht zu übertreffen. Noch auf der Zugfahrt gingen wir einige Strategien durch. In der Jugendherberge angekommen, stellten wir schnell fest, dass wir nicht die einzigen MUN-Teilnehmer in dieser Unterkunft waren. Neben einigen Engländern lernten wir gleich am ersten Abend auch einige deutsche Schüler kennen. 

Am Montag ging es dann früh raus, um auch rechtzeitig die Straßenbahn zu bekommen, die uns dann direkt bis vor die Tür des Konferenzgebäudes brachte. Schon von weitem sahen wir die Teilnehmermassen motiviert zum World Forum strömen. Was sich mir im Inneren dieses Zentrums offenbarte, hatte ich zuvor nur in amerikanischen Teeniefilmen gesehen: Viele Hunderte junger Menschen in feiner Kleidung wuselten durch das Gebäude. Schnell waren alle Formalitäten geklärt, und wir wurden in unsere „Committees“ zum „Lobbying“ geschickt, in dem wir versuchten, unsere vorbereiteten Resolutionen mit denen der anderen Delegierten zu vereinen. Nachmittags fand eine beeindruckende Opening Ceremony statt, in der alle Länder und Organisationen vorgestellt wurden. Am Abend fielen wir alle todmüde in unsere Betten und mussten in unseren Träumen erst einmal die gesammelten Eindrücke des Tages verarbeiten.

Am nächsten Morgen ging es dann sehr motiviert und engagiert weiter. Nach dem weiteren Lobbying am Vormittag trafen wir uns nach dem Mittagessen in unseren jeweiligen Gruppen und diskutierten die ausgewählten Resolutionen. Ich war  erstaunt, wie respektvoll und korrekt die Diskussionen moderiert  wurden. Selbstverständlich wurden die Debatten ebenfalls von Schülern geleitetet, die bestimmt für Ruhe und angemessenes Verhalten sorgten. „ Could the house please come to order?“ - war uns nach dieser Woche ein sehr geläufiger Satz. An diesem Abend erkundeten wir nach dem gemeinsamen Abendessen das Den Haager Nachtleben. Schnell stellten wir fest, dass es ganz bestimmte Treffpunkte für die MUN-Teilnehmer gab. Im „ Bars and Boose” ließen wir den Tag stimmungsvoll ausklingen.

Der Mittwoch verlief ähnlich wie der Nachmittag zuvor. Wir diskutierten, debattierten und verfassten Ammendments. Die Konferenz endete an diesem Tag jedoch bereits gegen 14 Uhr - für uns die Chance Amsterdam zu besichtigen. Wir fuhren 45 Minuten mit dem Zug von Den Haag aus und hatten mehrere Stunden Zeit, um uns in  Amsterdam die quirlige Innenstadt anzuschauen. Den Ausflug beendeten wir dann in einem gemütlichen Steak House. Verabredungen zum abendlichen Barbesuch hatten wir natürlich schon am Vormittag getroffen, und so gingen wir am Abend erneut auf Achse, um unsere neuen Bekanntschaften zu festigen.

Die längeren Geschäftsöffnungszeiten am Donnerstag nutzten wir gern, um in der Haager Innenstadt persönliche Einkäufe zu tätigen und Mitbringsel zu besorgen.
Am Freitag wurden dann die restlichen Resolutionen verabschiedet. Wir waren alle sehr traurig, dass diese Woche so schnell vorüber ging, und wir alle hätten uns vorstellen können, die Konferenz noch um ein paar Tage zu verlängern. Nach einer mitreißenden Closing Ceremony fand am Abend eine große Party im Konferenzzentrum statt, zu der alle MUN-Teilnehmer eingeladen waren.

Insgesamt 2000  Schüler bewegten sich auf drei Tanzflächen zu angesagten Beats. Dieser Abend bleibt uns sicher unvergesslich, da alle so gut gelaunt waren und stolz die Ergebnisse der letzten Woche feierten. Bis heute halten wir mit einigen Schülern von der anderen Seite der Welt noch Kontakt per E-mail.

Ich denke ich spreche im Namen aller, wenn ich behaupte, dass die Erfahrungen und Eindrücke, die wir in dieser Woche gesammelt haben, uns in unserer Zukunft sehr bereichern werden, denn sowohl unsere diplomatischen Fähigkeiten als auch unsere Englischkenntnisse erlebten in dieser einen Woche einen ungeahnten Schub. Ich kann dieses Projekt jedem, der politisches und soziales Interesse in Kombination mir internationaler Offenheit hat, im kommenden Jahr empfehlen.

(Sandra Mann)