Was tun, wenn es wirklich brennt?

 

Es ist fünf Uhr am Samstagmorgen. Langsam steigen die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont am Torgelower See. Plötzlich und unerwartet reißt die Feuersirene des Ortes alle Bewohner aus den Träumen - im privaten Internatsgymnasium ist ein Brand ausgebrochen. Innerhalb weniger Minuten sind die Bewohner des Schlosses und der angrenzenden Gebäude von den diensthabenden Mentoren geweckt. Ihnen steigt beißender Rauch in die Augen. Das von der Feuerwehr gelegte "Feuer" wirkt täuschend echt. Trotzdem bricht keine Panik aus. Langsam und ruhig, wie so oft geübt, verlassen 126 Schüler, die im Haus sind, die Schlafräume und versammeln sich an den vorgesehenen Sammelpunkten auf dem Sportplatz, der Schlosswiese und vor dem Gelben Haus.

Sieben Minuten später trifft der erste Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Torgelow am See ein. Ein kurzer Blick auf die Situation zeigt, dass Unterstützung angefordert werden muss. Um 5.10 Uhr geht der Hilferuf an die Feuerwehr in Waren raus. Um 5.27 Uhr sind drei weitere Einsatzfahrzeuge vor Ort. Inzwischen hat die Freiwillige Feuerwehr Torgelow bereits erste Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Zwei Schüler sind jedoch noch im 2. OG des Schlosses eingeschlossen. Der Weg durchs Treppenhaus ist ihnen versperrt. In wenigen Sekunden ist der Leiterwagen auf Position. Mit Atemschutzmasken ausgerüstete Feuerwehrleute steigen durch das Fenster in das Gebäude. Gegen 5.32 Uhr sind die beiden letzten Schüler gerettet und werden von den eingetroffenen Rettungssanitätern notfallärztlich betreut.

Schulträger Mario Lehmann zeigt sich zufrieden: "Die Schüler waren sehr diszipliniert und haben die Häuser geordnet verlassen. Dank der Unterstützung der Feuerwehr konnten wir einen Probealarm durchführen, der äußerst realistisch wirkte. Einigen Schülern stand beim Verlassen des Schlosses die Angst in den Augen. Erst im Freien haben die meisten begriffen, dass das nur eine Übung ist."