Das Teamprojekt Parkour startete schon zeitig am Freitagabend. Die erste Zwischenstation zu einer Übernachtung versetzte uns ins Staunen: Wir landeten in einem ehemaligen Ostwohnblock aus DDR-Zeiten und bezogen dort Quartier. In den Bädern befanden sich tatsächlich noch Fliesen aus dem real existierenden Sozialismus. Ostalgie pur. 

Am nächsten Morgen brachen wir auf gen Süden. Angekommen am Gardasee gab es eine erste Einweisung in die Handhabung der Kletterausrüstung und wir besprachen mit unseren Guides Düse und Jerry die Einzelheiten zum Begehen eines einfachen Klettersteiges. Mit Stirnlampe stiegen wir doch tatsächlich noch am gleichen Abend ein und erfreuten uns an den von uns angestrahlten Felswänden.

Am kommenden Tag fuhren wir nach Mori, einer Gemeinde in der italienischen Provinz Trient und begingen einen weiteren, wirklich anspruchsvollen Klettersteig namens Monte Albano mit hervorragender Aussicht auf den Ort Mori. Schweißgebadet verweilten wir nach dem Abstieg auf einer herrlichen Wiese bei Sonnenschein, genossen ein paar frische Feigen und sogen das mediterrane Flair in uns auf.

Am nächsten Morgen wartete die nächste Prüfung auf uns: Eine 4-stündige Canyoning-Tour der Extraklasse. Gemeinsam fuhren wir auf rasanten Wegen in die Berge, nahmen unsere Ausrüstung entgegen, folgten den Instruktionen des Guides Thomas und bereiteten uns seelisch und moralisch auf den großen Absturz vor. Wir tauchten ein in die wunderbare Welt des Schluchtelns und folgten dem Flusslauf hinunter zum Gardasee. Zuvor seilten wir uns zu Beginn an einer 18 Meter hohen Wand ab, überwanden steinige Rutschen bis zu einem Sammelbecken voll mit klarem, eiskaltem Bergseewasser. Die nächste Herausforderung bestand darin - nach dem Abseilen einer noch höheren Felswand -  aus 7 m Höhe in das Wasser zu springen. Fast alle Schüler des Teams inklusive des Mentors Herr Reich sprangen ins kalte Nass. Weiter ging es erneut über steinige Rutschen bis zum Ende der Schlucht. Am Ende waren alle unversehrt und sämtlicher körperlicher Kräfte beraubt. So ging es zu einem guten Essen nach Limone an den Gardasee. Dort verwöhnten wir uns mit regionalen Köstlichkeiten wie Pizza, Oliven und mediterranen Früchte.

Die nächste große Station waren die Dolomiten, Unesco Weltkulturerbe. Dort angekommen fuhren wir mit der Seilbahn auf die Hütte Rifugio Lagazuoi und bezogen unsere nächtliche Behausung in den Bergen. Anschließend brachen wir zu einer 8-stündigen Bergwanderung mit Klettersteigbegehung auf und erreichten gegen Mittag völlig erschöpft den Gipfel der Südfahne Spitze auf 2989 m. Wir verweilten, stärkten uns bei einem Picknick auf dem schmalen Gipfelgrat und genossen das gewaltige Bergpanorama der Dolomiten mit Blick auf den Gletscher des Marmolada. Einfach ein Traum. Zurück auf der Hütte gab es zünftigen Hüttenschmaus und anschließend für einige von uns einen entspannten Saunagang mit Blick auf die einzigartigen Bergwelt.

Das nächste Ziel: Ötztal. Für die meisten von uns waren die Tage zuvor kräftezehrend. Deshalb kletterten an diesem letzten Tag nur wenige Schüler. Mit von der Partie waren Hansi, Josh und Max, die sich die herrliche Aussicht auch auf dieses Tal nicht nehmen ließen. Anschließend wurde noch einen Augenblick auf einer schönen Alm gerastet und innegehalten.

Die abwechslungsreiche und herausfordernde Tour ging zu Ende. Die wunderbaren Bilder sind im Kopf abgespeichert und erfreuen uns in ruhigen Momenten der Stille.