Stellt euch vor, ihr seid im Supermarkt beim Einkaufen und kauft geschnittene Wurst und Käse. Genau solche Schneidemaschinen (Slicer) werden hier in der Region produziert. Kürzlich hatten wir die Gelegenheit, an einer Betriebsbesichtigung bei der Weber Food Technology GmbH in Neubrandenburg teilzunehmen und einen Einblick in die faszinierende Welt der Lebensmitteltechnologie zu gewinnen. „Weber“ ist der Marktführer in dieser Nische.

Wir wurden sehr herzlich am Eingang begrüßt. Bereits beim Betreten der Räumlichkeiten spürte man die besondere Atmosphäre, die von Professionalität und Innovation geprägt ist. Unsere Führung bei Weber Maschinenbau übernahm Herr Andreas Kleen, der Ausbildungsleiter. Nach einer kurzen Einführung in die Unternehmensgeschichte startete die Tour durch die verschiedenen Abteilungen.

Zuerst ging es in die Produktionshalle. Hier konnten wir live miterleben, wie aus Rohmaterialien hochwertige Lebensmittelschneidemaschinen entstehen. Es wird nur Edelstahl verwendet, um Korrosion zu vermeiden. 

Besonders beeindruckend war die Hochleistungs-Schneidemaschine „Slicer 305“, die in der Lage ist, präzise und effizient Fleisch, Käse und andere Lebensmittel zu schneiden. Es gibt mehrere Maschinen, differenziert nach Größe, Leistung und Innovation. Herr Kleen erklärte uns, dass diese Technologie einzigartig ist und maßgeblich zur Effizienz und Qualität der Lebensmittelproduktion beiträgt. Außerdem wurde uns erläutert, dass nahezu alle Teile selbst hergestellt werden und viel Forschung in die Prozessoptimierung der Herstellung fließt. Das gilt zum Beispiel für die Ecken der Teile, die auf besondere Art und Weise zusammengeschweißt werden – hier hat „Weber“ ein Patent. Wenn man irgendwo in der Welt solche Ecken sieht, weiß man sofort, dass die Teile/Konstruktionen von Weber gebaut wurden.

Wir stellten mehrere Fragen, zum Beispiel wie teuer solche Maschinen sind und wie schnell sich das Ganze amortisiert. Es wurde selbstverständlich nicht alles verraten. Überlegt euch: 10 Scheiben pro Sekunde werden geschnitten, 600 Scheiben pro Minute, zum Beispiel Käse. Wahnsinn! Man schneidet auch die verschiedenen Produkte bei unterschiedlichen Temperaturen. Und für die Produkte braucht man unterschiedliche Schneidemaschinen. Nach deutschen Hygienevorschriften darf die Maschine nur für ein Lebensmittelstück benutzt werden. Und was denkt ihr: Wie schnell verschleißt sich ein Slicer (Messer)? Nach maximal drei Stunden muss das Schneidewerkzeug der Maschine getauscht und geschliffen werden. Im Laufe der Führung erfuhren wir mehr über die Forschung und Entwicklung, vor allem über die umweltfreundlichen Maßnahmen, die hier umgesetzt werden, wie zum Beispiel die Nutzung von energiesparenden Antrieben und die Wiederverwertung von Produktionsabfällen. Herr Kleen betonte, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend, sondern ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie sei.

Das Highlight war für uns zum Schluss die „AR-Brille“. Sie erfasst den Raum und digitalisiert die Maschinen, sodass man alles virtuell berühren kann. Unglaublich! Alle wollten es ausprobieren. Was für ein Erlebnis! Die Brille wurde in der Corona-Pandemie angeschafft, als man nicht zu den Kunden reisen oder die Kunden nicht kommen konnten, um ihre bestellten Maschinen anzuschauen. Die Brillen wurden hingeschickt und die Kunden konnten die Maschinen mithilfe der „AR-Brille“ virtuell in ihrer Halle platzieren.

Wir haben auch nach dualen Studiengängen gefragt. Die Firma Weber bildet in mehreren Berufen aus und bietet Praktikumsplätze an.

Vielen Dank an Herrn Kleen für die tolle Führung und Herrn Düwell für die Möglichkeit, den Marktführer so intensiv kennenzulernen. Wir kommen gerne wieder!

(Zuarbeit von Maximilian Manz)