Die Mecklenburger Seenrunde war eine unglaubliche Erfahrung für mich. Mit einer kleinen Gruppe ging es in einer Rundfahrt mit Start und Ziel in Neubrandenburg über Bredenfelde, Neustrelitz, Schwarz, Röbel, Nossentiner Hütte, Alt Schönau und Penzlin 300 km durch die Mecklenburgische Seenplatte.

Nach unserem Start um 6:30 Uhr fuhren wir zu viert die ersten 60 Kilometer mit hohem Tempo Richtung Neustrelitz. Durch andere Teilnehmer, welche sich unserer Gruppe anschlossen, blieb das Tempo hoch und die Führungsarbeit wurde gut geteilt.

Nach 150 km kamen wir zur ersten Pause. Halbzeit war geschafft, doch alle in unserer Gruppe merkten so langsam, wie die Beine unserer Geschwindigkeit nachgaben.

Gut gestärkt ging es nach der Verpflegungsstation in Röbel schließlich weiter. Unsere Gruppe hatte sich vergrößert, was zur Folge hatte, dass an der Spitze der Gruppe Gas gegeben wurde. Mir und meinen Beinen begann es zunehmend, schlechter zu gehen. Dem hohen Tempo und der geforderten Konzentration beim im Pulk Fahren geschuldet, vergaß ich zu essen. Dies führte dazu, dass ich vollkommen unterzuckert bei unserer zweiten Pause in Alt Schönau, bei Kilometer 240, ankam.

Der Kopf sagte schon seit 20 km, dass ich aufgeben solle, doch mein Team und eine weitere kräftige Mahlzeit (aus viel Zucker bestehend) an der  Verpflegungsstation hoben meine Motivation wieder an.

Die letzten 60 Kilometer vergingen wie im Rausch. Das Tempo war zwar immer noch hoch, doch ich hatte mich gut gestärkt und war überzeugt, es bis ins Ziel zu schaffen zu können. Die Zeit verging auf einmal rasend schnell. Im Tunnelblick schwanden die Kilometer. Da waren es nur noch 40, nein 20, jetzt nur noch 10. Nach einer Gesamtzeit von 9:11:41 kam die Erlösung. Gemeinsam rollten wir über die Ziellinie. Ein Erlebnis, welches ich nie vergessen werde!

(Jan Emmerich, Internat Schloss Torgelow)