Madrid, Musik und ein Brautpaar
Am Montagmorgen brachen wir – Torge, Vincent, Ana, Benni, Tim, Maria, Charlotte, Julia, Clara, Herr Reich und Herr Seeber – pünktlich um 11 Uhr 45 zum Bahnhof auf, nachdem Instrumente und technische Ausrüstung erfolgreich unter den Gepäckstücken verteilt waren. Wir mussten mehrmals umsteigen, erreichten aber rechtzeitig den Flughafen, und kamen trotz leichter Turbulenzen am Abend alle glücklich in Madrid an. Dank Anas Spanischkenntnissen fanden wir nahezu problemlos die Wohnung. Glücklicherweise waren alle mit der Unterkunft zufrieden. Zu später Stunde aßen wir dann noch gemeinsam zu Abend – 2kg Spaghetti mit Pesto, das hatte Herr Seeber vorsorglich aus Deutschland mitgebracht. Spät am Abend fielen schließlich alle erschöpft von der langen Reise in ihre Betten.
Am nächsten Morgen waren alle gespannt darauf, die Stadt bei Tageslicht zu sehen. Wir gingen in eine kleine, nahegelegene Bar, um dort typisch spanisch zu frühstücken – z.B. churros con chocolate und pan con tomate. Anschließend teilte sich die Gruppe. Während die einen Proviant für die kommenden Tage einkauften, sammelten die anderen schon einmal Fotomaterial oder erkundeten die Boutiquen in der Gran Vía. Mittags trafen wir uns wieder in der Wohnung. Dort wurden die Instrumente ausgepackt, und eine Session auf einer unserer Dachterrassen veranstaltet. Am Abend wurde wieder gemeinsam gekocht und anschließend machten wir auf unserer Terasse ca. 3000 Bilder von unserem Ausblick für unsere Zeitrafferfilme und genossen den Abend. Für den Mttwochnachmittag war geplant, in einem Park öffentlich zu musizieren. Wir schnappten uns also Gitarren, Trommeln, Flöte und Shaker und machten uns auf den Weg. Im Campo Moro fanden wir ein ruhiges Plätzchen, um erst einmal zu üben. Als wir gerade aufbrechen wollten, kam uns aber plötzlich ein Brautpaar, gefolgt von zwei Fotografen, entgegen. Spontan setzten wir uns an den Weg und spielten für die beiden ein Lied. Die Aktion fand großen Anklang, auch bei den Fotografen, die eifrig fotografierten, und nach einer kurzen Unterhaltung und dem Austausch von Visitenkarten versprach die Frau, uns die Fotos zu schicken. Auf dem Rückweg machten wir in der U-Bahn eine weitere Bekanntschaft. Ein Musiker, der uns aufgrund unserer Ausrüstung als Seinesgleichen erkannt hatte, sprach uns an und machte ein verlockendes Angebot: Er würde die Stadt bald verlassen und daher seine vielen Instrumente recht billig verkaufen. Wir tauschten Telefonnummern und beschlossen, am Donnerstag näher auf das Angebot einzugehen. Am Abend zogen wir in drei Gruppen wieder los, um den Übergang vom Tag zur Dunkelheit mit Fotokameras für unsere Zeitrafferaufnahmen festzuhalten (Torre de Castellana und Palazo de Cristal).
Am nächsten Tag hatten wir viel Freizeit und nutzten die Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Alle Interessierten machten sich auf den Weg zu unserem Bekannten vom Vortag; Vincent und Benni kauften sich am Ende auch eine Cajón, ein Perkussionsinstrument, das gerne im Flamenco eingesetzt wird. Gegen 17 Uhr trafen wir uns mit Martin Redigolo (ein Freund von Herrn Seeber) bei McCann Erickson und hörten einen interessanten Vortrag über die Werbeagentur, in der er arbeitet. Anschließend aßen wir gemeinsam einen Snack und fuhren dann ins Teatro de Madrid. Dort genossen wir einen sehr exklusiven Flamencoabend mit Gitarre, Gesang, Cajon und Tanz.

Freitag mussten wir leider schon die Koffer packen. Wer fertig war, durfte noch einmal in die Stadt. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, in einen Ethno-Musikladen zu gehen, der uns allen sehr gut gefiel. Abends erlebten wir leider eine kleine Enttäuschung. Wir hatten geplant, in einen Jazzclub zu gehen und Jorge Pardos Musik zu hören, doch leider war der Eintritt erst ab 18. Dort angekommen gab uns Jorge als Trost eine kleine Exklusivvorstellung, bevor den anderen Gäste Einlass gewährt wurde.
Danach verbrachten wir den letzten Abend gemeinsam auf unserer Dachterasse. Früh am Samstagmorgen mussten wir aufbrechen. Die Rückreise verlief problemlos, alle kamen gut in Deutschland wieder an – auch wenn es in Berlin bei der Landung in Strömen regnete!
Charlotte Büntemeyer
über die Teamprojektfahrt Musikperformance
nach Madrid