Am Montagmorgen brachen wir Schülerinnen und Schüler der 5a und der 5b gemeinsam mit unseren Klassenlehrerinnen Frau Dahms und Frau Genzel und unserem Sportlehrer Herrn Harmel vom Internat auf zu einer ganz besonderen Klassenfahrt: Einer Fahrt in die Vergangenheit.
Tag 1: In Torgelow nahe Usedom bezogen wir unsere Jugendherberge und brachen nach einem stärkenden Mittagessen auf in das Castrum Turglowe, das direkt neben unserer Herberge gelegen war. Hier lernten wir Heiko kennen, der sich uns als Handwerker des Mittelalters vorstellte. In der Ausstellung des Castrum Turglowe mussten wir die acht Fehler finden, die dort versteckt waren. Nicht alles, was im Museum dargestellt war, hatte es im Mittelalter tatsächlich gegeben. So las beispielsweise ein Edelmann eine Zeitung und ein Jäger trug ein Fernglas um den Hals. Weil wir alle Fehler fanden, schenkte uns Heiko zwei Pfeile, die er selbst hergestellt hatte. Im Anschluss führte er uns durch das mittelalterliche Dorf, wo wir viel Wissenswertes über die Lebensweise der Menschen vor rund 1.000 Jahren erfuhren und Häuser und Kunsthandwerk bestaunen konnten. Abschließend backten wir Stockbrot über dem Feuer – Das war lecker!
Tag 2: Am Dienstag gingen wir nach dem Frühstück erneut in das Castrum Turglowe. Diesmal aber, um selbst das Kunsthandwerk anzufertigen, das wir am vorherigen Tag noch bestaunt hatten. Töpfern, Weben, Seilern, Nähen, Kettenhemdstricken und Schmieden standen zur Auswahl. Außerdem lernten wir mit Pfeil und Bogen zu schießen und schlüpften in ein mittelalterliches Gewand oder probierten ein Kettenhemd mit Helm und Schwert an. Zum Abschluss führten wir noch ein kleines Theaterstück auf. Das hat alles riesigen Spaß gemacht!
Nachmittags wanderten wir an der Uecker entlang zum Ukranenland, einer frühmittelalterlichen Slawensiedlung. Hier wurden wir von Stephan empfangen, der uns durch das Dorf führte und uns die besonderen Bauweisen der Slawen erklärte. Auch hier konnten wir verschiedene Handwerker bei ihrer Arbeit bestaunen. Stephan stellte uns daraufhin viele Musikinstrumente vor, die von den Slawen aus Knochen, Horn, Tierhäuten oder Schilf gefertigt wurden und all diese Instrumente spielte er uns auch vor. Im Anschluss durften wir diese auch selbst ausprobieren und machten zuletzt gemeinsam mittelalterliche Musik. Das klang gar nicht schlecht! Auf dem großen Spielplatz des Ukranenlandes hieß es dann: Speerwerfen, Bogenschießen, Stelzenlauf, Tauziehen und vieles mehr… Das war ein großer Spaß!
Tag 3: Am Mittwoch fuhren wir gemeinsam nach Ueckermünde, wo uns ein Herold durch die Stadt führte und wir tolle Dinge über die Stadt erfuhren. Im Anschluss besuchten wir den wunderschönen Tierpark, wo wir große und kleine Tiere bestaunten und Informationen zu unseren Lieblingstieren herausfanden. Dieses sollten wir außerdem zeichnen – gar nicht so einfach!
Zurück in der Herberge spielten wir wie jeden Abend auf dem Volleyballfeld vor unserer Unterkunft „Ball über die Schnur“. Wie immer gaben wir hier alles!
Tag 4: Unser Donnerstag begann sportlich: Herr Harmel absolvierte mit uns eine schwierige Staffel, bei der die 5a und die 5b gegeneinander antraten. Beide Klassen schlugen sich dabei sehr gut! Daraufhin unternahmen wir erneut die etwa 20-minütige Wanderung zum Ukranenland, wo wir nun selbst handwerklich aktiv werden konnten. Es war gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, ob man ein Messer schmieden, einen Löffel schnitzen, Perlen töpfern oder ein Freundschaftsband knüpfen wollte. Der Höhepunkt folgte aber noch: Der Mahlwettbewerb! In Dreiergruppen traten wir gegeneinander an, in 15 Minuten nicht nur die größte Menge Korn mit einem Mahlstein zu Mehl zu verarbeiten, sondern dabei auch das beste Mehl herzustellen. Ein echter Müller der Slawenzeit sollte das Siegerteam bestimmen. Nach anstrengenden 15 Minuten gewannen Noah, Henri und Jacob, da sie nicht nur das meiste, sondern auch das beste Mehl hergestellt hatten. Auf dem zweiten Platz landeten Helena, Caspar und Mayra. Als Preis gewannen sie für ihre hervorragende Teamarbeit typisch slawische Lederarmbänder. Eigentlich sollte unser letzter Abend durch das gemeinsame Grillen seinen Höhepunkt finden, doch nach diesem leckeren Abendessen kam es noch besser: Wir durften auf einem echten Slawenschiff an die Ruder. Gut, dass wir uns vorher ordentlich gestärkt hatten, denn das war wirklich anstrengend! Etwa eine halbe Stunde ruderten wir auf der Uecker, während langsam die Sonne unterging und die Zugvögel vorbeizogen. So ein schöner Abschluss für eine tolle Klassenfahrt!
Tag 5: Am Freitag bestiegen wir schon früh unseren Bus, der uns wieder nach Torgelow am See zurückbrachte. Wir waren zwar auch traurig, dass die Klassenfahrt so schnell vergangen war, doch freuten wir uns schon riesig auf Zuhause.