Enrica Wedig gewinnt den Preis des Bundespräsidenten

Der Bundespräsident mit glücklichen Preisträgern
Enrica und Steffen gewinnen als jüngste Teilnehmer den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2011.
Wenn man ein Contergan-Opfer ist, kann schon das Schließen eines Reißverschlusses ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Wenn man noch sehr jung ist, können Menschen mit missgebildeten Armen und Beinen Angst auslösen.
Wenn man ein Forscher ist, möchte man wissen, wie es dazu kommen konnte!
Wenn man Enrica und Steffen Wedig heißt, dann schlüpft man im Rahmen des Geschichtswettbewerbs des deutschen Bundespräsidenten in die Rolle eines Forschers.
Der Wettbewerb ist der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland und will bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte wecken, Selbstständigkeit fördern und Verantwortungsbewusstsein stärken. Steffen ist 9 Jahre und Enrica 11 Jahre alt, als sich die Geschwister entschließen, sich im Rahmen des Wettbewerbs mit dem Contergan-Skandal auseinanderzusetzen.
Motiviert wurden die beiden durch immer wiederkehrende Begegnungen mit einem Mann in der Nähe ihrer Heimatstadt, der keine Arme und Beine hat. Enrica sagt selbst, dass sie sich am Anfang vor dem Contergan-geschädigten Mann gefürchtet haben. Gerade diese Begegnung hat die beiden jungen Forscher motiviert, ein halbes Jahr dem Contergan- Skandal auf den Grund zu gehen. Sie haben mit Betroffenen gesprochen, den Medikamentenhersteller gehört und ein Forschungstagebuch geführt. Die Körber-Stiftung gibt klare Wettbewerbsregeln vor.
Das Ergebnis der sechsmonatigen Arbeit des Geschwisterpaares kann sich mehr als sehen lassen. Und das sieht auch die Körber-Stiftung und der deutsche Bundespräsident so. Eine 50 Seiten starke Arbeit mit Bildern, Tabellen, Auswertungen und Interviews können Enrica und Steffen voller Stolz vorweisen. Damit haben sie als jüngste Teilnehmer den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gewonnen. Sie werden Christian Wulff persönlich in Berlin treffen und seine Glückwünsche entgegennehmen.
Schloss Torgelow ist stolz auf seine Schülerin aus der siebten Klasse, die mit ihrem kleinen Bruder zusammen eine so beeindruckende Arbeit geschrieben hat.
Enrica sagt, dass das Einhalten der Rolle des neutralen Beobachters das Schwierigste war. Die Zusammenarbeit mit dem kleinen Bruder sei toll gewesen. Sie hätten alle Probleme gemeinsam gemeistert, sogar Enricas gebrochenen Arm. „Jetzt müssen wir leider noch den Kredit für die Mahngebühren der Stadtbibliothek und die Druckkosten zurückzahlen“, erzählt Enrica weiter. „Dafür werden wir wohl die kommenden Geburtstags-und Weihnachtsgeschenke einlösen müssen.“ Das klingt nach echten Forschern!
Im nächsten Jahr wollen Enrica und Steffen wieder am Wettbewerb teilnehmen und sind schon gespannt, welches Thema es dieses Mal sein wird. Unserer Unterstützung können sie sich sicher sein!