Zu Beginn jeder noch so schönen Reise steht die zu bewältigende Anfahrt. Mit einem gemieteten Bus fuhren wir am 24. September in Richtung Elbsandsteingebirge, bereits auf der Fahrt erblickten wir die Weiten des Gebirges, die leichten Wogen der Elbe und die weißen Wolken, die an den Spitzen der Sandsteinberge vorbeizogen.

Nachdem wir unsere Bungalows bezogen, uns eingerichtet und die erste Nacht überstanden hatten, stand am nächsten Morgen eine Schlauchboottour auf der Elbe an. Wir fünf Biologen bekamen ein Schlauchboot, Schwimmwesten, fünf Paddel und schon ging es los. An diesem teils sonnigen Tag hatten wir den Fluss für uns – keine Frachtschiffe weit und breit. Mit dem Privileg, uns in den Mitten der seichten Strömungen treiben zu lassen, paddelten wir über eine Stunde fröhlich vor uns hin, bis wir einen Stopp erreichten, an dem wir grillten, Würste aßen und anschließend wieder in unser Boot stiegen. Anfangs war es hart, wieder in den Rhythmus der gleichmäßigen Schläge zu kommen, nach einer Zeit gewöhnten wir uns jedoch erneut daran, bis wir nach einer weiteren guten Stunde das endgültige Ziel erreichten.

Am Mittwoch fand unser Hauptevent statt. Wir fuhren mit dem gemieteten Bus nach Dresden, wo wir uns zuerst die Dauerausstellung des Hygienemuseums ansahen. Nach einer halben Stunde der Begutachtung begann unser Labortag. Nach vielen Einweisungen bereiteten wir einen Vaterschaftstest vor, indem wir eine PCR-Methode durchführten und so das uns zugeteilte DNA-Material vervielfachten. Dabei lernten wir unter anderem, mit Pipetten korrekt zu dosieren. Während sich die Erbsubstanz zwei Stunden in einem Temperaturregler vermehrte, hörten wir uns artverwandte Vorträge an und mikroskopierten unsere Mundschleimhautzellen, wobei wir besonders auf ein sogenanntes Barkörperchen achteten, das zur Geschlechtsbestimmung dient. Diese verlief selbstverständlich erwartungsgemäß. Nachdem die Wartezeit vergangen war, führten wir die Experimente weiter durch, indem wir eine Gelelektrophorese durchführten. Nach einer weiteren Wartezeit von einer Stunde konnte man feststellen, welche der Proben im Vaterschaftstest erfolgreich war. Nach diesem Tag kann man mit Recht behaupten, dass das Projekt viel dazugelernt hat.

An unserem letzten vollen Tag besichtigten wir den Tierpark in Dresden. Neben lustigen Pinguinen, süßen Koalas und majestätischen Löwen, sah eines unserer Mitglieder das erste Mal im Leben eine Giraffe. Nachdem wir einen letzten Blick auf die Nacktmulle geworfen hatten, verließen wir den Zoo wieder und hatten Freizeit in Dresden. Während zwei unserer Mitglieder ihr Kulturwissen aufbesserten und die Frauenkirche besichtigten, zog es den Hauptteil des Projekts in die Läden der Innenstadt. Anschließend genossen wir den Ausklang im Bungalowdorf, bevor wir uns am nächsten Morgen verabschiedeten und in unsere verschiedenen Richtungen aufbrachen.

(Friedrich Wilhelm Ortmann, Johannes Schubert, Olena Kozak, Mareike Palmer, Zhongge Lin)