Am Internatsgymnasium Schloss Torgelow wird nicht nur im Unterricht Großes geleistet. Einige der spannendsten und nachhaltigsten Lernimpulse entstehen außerhalb des Stundenplans. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das Gedächtnisprojekt, das seit vielen Jahren von Steffen Bütow geleitet wird.

Was als besonderes außerschulisches Angebot begann, ist heute eine feste Größe im Torgelower Internatsleben. Zahlreiche Schüler und Schülerinnen haben durch das Gedächtnistraining nicht nur neue Lerntechniken kennengelernt, sondern sind über sich hinausgewachsen – mit nationalen Meistertiteln, Fernsehauftritten und einem neuen Selbstbewusstsein im Gepäck.

Ein Projekt mit Herz, Verstand und Methode

Steffen Bütow, selbst erfolgreicher Gedächtnissportler und kaufmännischer Leiter des Internats, bringt in das Projekt seine gesamte Erfahrung, Kreativität und Begeisterung ein. In kleinen Gruppen und mit individueller Förderung begleitet er seine Schützlinge beim Training. Dabei geht es nicht nur um Merkfähigkeit, sondern auch um Konzentration, Freude am Denken und die Entdeckung der eigenen Stärken.

Das Projekt findet außerhalb des regulären Unterrichts statt. Es ist freiwillig und oft der Anfang einer außergewöhnlichen Entwicklung. Viele der Teilnehmer und Teilnehmerinnen berichten, wie sehr ihnen die Techniken auch im Schulalltag helfen – beim Vokabellernen, beim Strukturieren von Inhalten oder bei Präsentationen.

Vom Internat auf die große Bühne

Die Liste der Erfolge, die aus diesem Projekt hervorgegangen sind, ist lang. Schüler und Schülerinnen von Schloss Torgelow waren zu Gast bei Fernsehsendungen wie „Wetten, dass..?“, „Deutschlands Superhirn“ oder „Klein gegen Groß“. Sie lösten komplizierte Rätsel im Kopf, memorierten große Mengen an Daten oder rezitierten auswendig komplette Gedichtzyklen.

Auch auf Gedächtnismeisterschaften in Deutschland und darüber hinaus überzeugen die Torgelower immer wieder mit Höchstleistungen. Namen wie Romy Hämling, Ann-Kristin Bock, Johann Halluschky oder Althea Heidemüller stehen für beeindruckende Platzierungen bei Landes- und Bundesmeisterschaften und sogar auf Weltmeisterebene.

Lernen kann man lernen – und das mit Freude

Im Zentrum des Projekts stehen Gedächtnistechniken, die für jeden Menschen hilfreich sind. Steffen Bütow vermittelt diese Methoden mit Begeisterung und Geduld. Es geht nicht um auswendig lernen im klassischen Sinn, sondern um kreative, bildhafte und strukturierte Denkansätze.

Für alle, die neugierig geworden sind, hat er fünf praktische Tipps zusammengestellt, die zeigen, wie Gedächtnistraining funktioniert – ganz einfach auch zu Hause:

  1. Visualisieren
    Das Gehirn erinnert sich besser an Bilder als an abstrakte Informationen. Je ungewöhnlicher das Bild, desto besser bleibt es im Gedächtnis.
  2. Verknüpfen
    Neue Inhalte lassen sich leichter merken, wenn sie mit Bekanntem verbunden werden. Wer sich etwa eine Einkaufsliste merken will, stellt sich ein Tomatenbrot mit Milch vor.
  3. Eselsbrücken nutzen
    Reime, Geschichten oder Wortspiele helfen beim Erinnern. Ein Klassiker ist: „Nie ohne Seife waschen“ für die Himmelsrichtungen.
  4. Systematisch wiederholen
    Mehrfaches Wiederholen ist wichtig, aber mit Pausen. So festigt sich das Gelernte langfristig.
  5. Emotional lernen
    Inhalte, die mit Emotionen oder persönlichen Geschichten verbunden sind, bleiben besonders gut im Kopf.

Ein Projekt, das Perspektiven öffnet

Das Gedächtnisprojekt auf Schloss Torgelow zeigt, was außerschulische Bildung leisten kann. Es fördert nicht nur geistige Fähigkeiten, sondern stärkt das Selbstvertrauen und den Mut, sich auf neue Herausforderungen einzulassen.

Steffen Bütow begleitet diesen Weg mit großem Engagement, klarem Blick und viel Freude an der Entwicklung junger Menschen. Er ist Trainer, Impulsgeber und Wegbereiter – und hat ein Projekt geschaffen, das ebenso außergewöhnlich ist wie die Talente, die daraus hervorgehen.