Obertauern in Österreich war in der letzten Woche die Heimat des Internatsgymnasium Schloss Torgelow. Freitagnacht machten sich 253 Schüler, die Lehrer und die Mentoren mit sechs Reisebussen auf den Weg ins Salzburger Land. Statt Mathematik und Deutsch standen Ski- und Snowboardfahren, Langlauf und Après-Ski auf dem Stundenplan der Schüler.

Vor 20 Jahren entstand die Idee, alle zwei Jahre mit dem gesamten Internat eine Skifreizeit zu veranstalten. Der Tauernhof in Obertauern ist das einzige Jugendhotel in Österreich, das alle Schüler fassen kann. Die ganze Fahrt war und ist eine logistische Meisterleitung: Die Schüler mussten auf die Busse verteilt werden, Buskoordinatoren wurden bestimmt, Zimmer eingeteilt, Skikurse gebucht und natürlich brauchten alle das entsprechende Equipment. Insgesamt wurden über 280 Skier, Skischuhe und Skistöcke ausgeliehen. Jeder Schüler, Lehrer oder Mentor brauchte einen Helm. Hinzu kamen noch die Snowboards und die Langlaufausrüstung.  

Mario Lehmann, Schulträger des Internatsgymnasiums Schloss Torgelow, hatte während der Skifreizeit traditionell eine ganz besondere Aufgabe: Er versorgte die Verletzten. Egal, ob es sich um einen Ski-Daumen oder um eine Erkältung handelte, Mario Lehmann  brachte die Schülerinnen und Schüler zum Arzt und musste manchmal auch „Händchen halten“, falls eine Spritze verabreicht werden musste.

Das Besondere an der Fahrt nach Obertauern: Sie ist gleichzeitig auch ein Familienausflug. Die Torgelow-Familie setzte sich nicht nur aus den Schülern und dem pädagogischen Team zusammen, sondern viele Kolleginnen und Kollegen nahmen auch ihre Kinder oder Ehepartner mit. Frau Franke, die Schulleiterin, reiste zum Beispiel in Begleitung ihrer vierjährigen Enkeltochter an.

Neben dem Spaß, der tollen Landschaft und der sportlichen Herausforderung macht gerade dieses Familiengefühl das Besondere der Fahrt aus: Alle rücken am Abend zusammen, spielen Tabu oder Karten. Und keiner fragt nach der Playstation oder dem Computer. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die glücklich machen.

Und besonders glücklich waren alle, wenn morgens beim Wecken der Ruf durch den Tauernhof erschallte: „Der Berg ruft!“

Die Obertauernfahrt 2016 war in diesem Jahr eine besondere Herausforderung: Durch die sehr warmen Temperaturen und den wenigen Schneefall waren die Pisten in sehr unterschiedlichem Zustand. Hier war besondere Vorsicht geboten und am Ende waren wir alle froh, dass die Zahl der Verletzten ab Mitte der Woche deutlich abnahm.