The Model United Nations Conference in Den Haag


Schüchtern sollte man wirklich nicht sein, wenn man bei der The Hague International Model United Nations Konferenz bestehen will. Das gilt natürlich zunächst für jeden Teilnehmer, der vor großem Publikum eine Eröffnungsrede halten soll. Shengdi stellte sich in diesem Jahr dieser Herausforderung als UN-Botschafter der Föderierten Staaten von Mikronesien. Frei und eloquent rief er die Delegierten der Vollversammlung zur gezielten Zusammenarbeit auf, um die vielen drängenden aktuellen Fragen endlich lösen zu können. Er ließ sich vom überwältigenden World Forum Theater nicht einschüchtern, dem Saal, in dem auch die Plenartagungen des World Nuclear Summit 2014 u.a. mit Barak Obama, Ban Ki-moon und Angela Merkel stattfanden. Die Special Conference befasste sich in diesem Jahr mit den Schwierigkeiten der Urbanisierung. Lea stellte in ihrer Rede die Probleme des unkontrollierten Städtewachstums der Vision einer nachhaltigen Stadtentwicklung gegenüber, die - den politischen Willen aller Beteiligten vorausgesetzt - kein Traum bleiben muss.

Aber auch beim Lobbying und in den formalen Debatten im Lauf der Woche war nicht Schweigen Gold, sondern Reden: Schließlich hatten sich die Teilnehmer ein halbes Jahr auf die Konferenz vorbereitet und wollten nun ihre Ideen in die Resolutionen einbringen. Dabei wurden die verschiedensten Fragen in allen ihren Facetten diskutiert, vom Detroit Effekt über bedrohtes Welterbe bis hin zum Recht von Frauen auf Eigentum. Am Ende der Woche reisten die Teilnehmer wieder nach Hause – nicht nur reicher an Erfahrungen und mit den Kontaktdaten vieler neuer Gleichgesinnter aus aller Welt, sondern auch in dem Bewusstsein, die eigene Scheu überwunden zu haben, das Wort vor Hunderten kritischen Zuhörern zu ergreifen, um für eine große Sache zu kämpfen.