The Hague International Model United Nations Conference 26. bis 31. Januar 2014

Gibt man „Den Haag“ bei Google oder Wikipedia ein, liest man, dass die Stadt im Westen der Niederlande liegt. Sie ist Parlaments- und Regierungssitz der Niederlande und seit 1831 auch Residenz des Königshauses.

Was man jedoch nicht erfährt, ist, dass Den Haag jedes Jahr Ende Januar, Anfang Februar Gastgeber für über 3500 Jugendliche ist. Diese kommen aus aller Welt, um an der „The Hague International Model United Nations Conference“ (THIMUN) teilzunehmen. Hier wird ihnen die Möglichkeit gegeben, im sogenannten World Forum, in welchem unter anderem auch „richtige“ United Nations Konferenzen tagen, genau das zu tun, was die UN-Abgeordneten normalerweise so tun: debattieren über Themen, die unsere Welt bewegen, unsere Welt verändern, für uns und unsere Zukunft relevant sind.

Zumindest ist das die Erwartung, die die Teilnehmer haben, wenn sie das erste Mal dabei sind. Doch dass THIMUN und Den Haag so viel mehr bedeuten, als ein geschwollenes, wahnsinnig intelligent klingendes Englisch sprechen zu können und nebenbei die Welt zu retten, wird spätestens am traurigen Tag der Abreise allen klar. Bevor es jedoch dazu kommt, gibt es fünf Tage gefüllt mit lobbying, debating, note passing und socialising zu erleben.

Nicht umsonst wird THIMUN auch als das größte Rollenspiel der Welt bezeichnet, denn im Grunde ist es das, was Schüler dort tun: In die Rolle einzelner Nationen zu schlüpfen und an ihrer Stelle zu diskutieren, um am Ende hoffentlich starke Resolutionen zu verabschieden, von denen die besten sogar den Vereinten Nationen selbst zukommen.

Jedoch ist das nicht alles, was bei THIMUN passiert: es werden vor allem Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen, Schüchternheit überwunden und Selbstvertrauen aufgebaut. Und neben all der harten Arbeit, die tagsüber geleistet wird, gehört es auch dazu, sich abends im Club7, welcher für die Dauer der Konferenz zu DEM Club für Teilnehmer wird, zu amüsieren – sowohl mit alten als auch seinen neuen Freunden, die man garantiert dort antrifft.

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass man nach dieser Woche voller Arbeit, Spaß und wahnsinnig vieler neuer Eindrücke erst einmal Schlaf nachzuholen hat. Jedoch ist Müdigkeit nicht das Einzige, worunter die Delegierten zu leiden haben. Es existiert sogar eine Krankheit, die eigentlich jeden befällt, der aus Den Haag zurückkehrt – PTD, kurz: Post-THIMUN-Depression. Was dies bedeutet, muss jeder für sich selbst herausfinden, eine Nebenwirkung ist jedoch, dass man die nächste Konferenz kaum erwarten kann!

 

Anika Dobner