An die Grenzen gehen!

In der Erlebnispädagogik ist man den Umgang mit Superlativen gewohnt, ja ein Stück weit gehören sie schon zur Erwartungshaltung der Teilnehmer. Was den Schülern des Teamprojektes Outdoor Adventure im Verlauf ihrer zehntägigen Fahrt geboten wurde, sprengte jedoch alle Annahmen. Ein Feuerwerk an Action umrahmt von traumhaften und nahezu sommerlichen Bedingungen formte ein Erlebnis, an das sich alle Beteiligten dauerhaft erinnern werden.

Los ging es mit einem Zwischenstopp in der Area 47 der Tiroler Schmiede für Highlights. Aktivitäten wie Rutschenpark, Bobbahn, Blobbing, Wasserkanone, Kletterwand, Trampolin mit Luftkissen, Slackline  überm Wasser und ein Flying Fox über die gesamte Anlage waren schon atemberaubend. Beim 27 m hohen Pendelsprung verschlug es den Schülern dann aber endgültig den Atem

Weiter ging es nach Slowenien an die Soca, Europas berühmter Wildwasserfluss in den Julischen Alpen. Hier startete ein viertägiges Training im Wildwasserkajak fahren, auf das sich die Schüler bereits seit Wochen ausgiebig vorbereitet hatten. Begriffe wie Kehrwasser, Walze, Wuchtwasser, Wellenreiten, Aufkanten, niedere Stütze, Seilfähre vorwärts und rückwärts machten die Runde.

Lehrreiche Sprüche wie: „Das Wasser ist dein Freund, kämpfe nicht mit ihm!“ forderten Frustrationstoleranz, denn als unbeabsichtigter Schwimmer galt es einen klaren Überblick zu bewahren.

Unter Wasser aussteigen – check, Felsen ausweichen –check, Paddel festhalten – check, aber sag mal, wo ist eigentlich mein Boot?

Aktionen wie Caving (Höhlenklettern) und Canyoning sorgten mit Nervenkitzel und gruppendynamischem ultimativen Fun für eine kurzweilige Unterbrechung der anspruchsvollen Ausbildung. Vertrauen in sich selbst, das Team und die Guides waren notwendig und wurden zur Routine. Jumpen, vorwärts, rückwärts, angewinkelt oder doch mit einem Salto war bald schon so selbstverständlich wie das tägliche Zähneputzen. Die Unterbringung erfolgte in Ferienwohnungen im malerischen Bovec und so belegten die Teams Green, Black and Blue jeweils ihre eigene gut eingerichtete Wohnung.

Im Übrigen - kaum zu glauben, aber es geht auch unplugged. Mit 1,5 Stunden Handyzeit am Tag blieb durchaus mal Raum, um Skat zu lernen oder neue Wortspiele auf dem Trampolin zu kreieren.

Nun hieß es den Rückweg anzutreten mit einem erneuten Zwischenstopp im österreichischen Ötztal.

Den Abschluss bildete dabei ein Klettersteig in 1.900 m Höhe, welcher die gut trainierten Schüler nur noch mit einem strahlend blauen Himmel und der atemberaubenden Aussicht beeindrucken konnte, denn an Grenzen stieß hier längst keiner mehr. Sie wurden im Verlauf kurzerhand ganz neu definiert! Was niemand wusste: Der Teamprojektleiter hatte bereits vor langer Zeit Karten für die an diesem Wochenende stattfindende Adidas Sickline organisiert. Nichts Geringeres als der Besuch der Weltmeisterschaft im Extremkajak fahren krönte damit den vorletzten Tag dieser Tour und machte mit dem Charme der Bewunderung deutlich, dass wir doch erst am Anfang dessen stehen, was man im Wildwasser „Können“ nennt. Noch ein gepflegter Hotelbesuch in Fürth als Zwischenstopp und nun war es ja nicht mehr weit um über A9, A10, A24 und A19 sich der vertrauten zweiten Heimat zu nähern und endlich den zahllosen Unbeteiligten von der Masse an Erlebnissen zu berichten. Nur noch zwei Schnellrestaurants 5 x rechts und 5 x links und das Schloss ist in Sicht…. aber es sollte alles ganz anders kommen…