Obertauren 2012

Alle zwei Jahre fährt die ganze Schule mit allen Lehrern und Mentoren zum Skifahren nach Obertauern in Österreich. Unsere Schülerzeitungsredakteure schreiben Tagebuch über ihre Erlebnisse:

Samstag, 28. Januar 2012

Es ist Samstag, 28. Januar 2012 und nach ca. 13 Stunden Fahrt erreicht unser Bus als erster unser Gästehaus in Obertauern. Wir kamen problemlos und schnell durch, uns blieben Staus größtenteils erspart und auch das Reisewetter war in Ordnung. Leider hatten wir nicht alle so viel Glück, da der 10er Bus drei Stunden lang wegen ausgefallener Scheibenwischer an einer Raststädte aufgehalten wurde und deshalb erst gegen Nachmittag eintrifft.

Wir beziehen unsere Zimmer, leihen die Ski aus und nutzen die Zeit in der Jugendherberge zur Erholung. Bei der abendlichen Ansprache des Leitungsteams werden alle Schüler, Lehrer und Mentoren begrüßt und auf die gemeinsame Zeit eingestimmt -- die Torgelower Obertauern-Skifreizeit 2012 kann losgehen!

Sonntag, 29. Januar 2012

Der erste Tag beginnt früh um 7:00. Gewohnt behutsam werden wir durch ein donnerndes Klopfen an der Tür geweckt; wofür wir aber durch das „ausgiebige“ Frühstück im Speisesaal entschädigt werden. Ab halb zehn heißt es dann „nichts wie zu den Liften!“ Karawanenartig ziehen die Torgelower Schülerinnen und Schüler in Skiausrüstung zur Piste. 

Es ist zunächst sehr windig, kalt und bedeckt. Später klart es aber auf und es wird der perfekte Skitag! Bei herrlichem Sonnenschein und traumhaften Schneebedingungen machen wir die Pisten unsicher. Unser Fortgeschrittenenkurs um Skilehrer Matthias kehrt gegen Mittag auf der Alm ein und die letzten Abfahrten fahren wir zusammen mit Herrn Klein. Der Rückweg zur Jugendherberge ist dann wohl die anstrengendste sportliche Aktivität des Tages und wir fallen erst mal todmüde ins Bett.

Nach der sehr erholsamen Dusche gibt es um 18:00 endlich Abendessen; danach lassen wir den Tag ruhig bei Gesellschaftsspielen und auf den Zimmern ausklingen und freuen uns auf den nächsten Skitag auf der Piste!

Philip Eiland

Montag, 30.Januar 2012

Was das Snowboardfahren angeht, bin ich eine absolute Anfängerin. Ich habe mich auch erst gestern Abend dazu entschlossen, vom Ausflugsprogramm zum Snowboardkurs zu wechseln. Der erste Ausflug war nicht so wirklich nach meinem Geschmack und ich bekam richtig Lust aufs Snowboardfahren, als ich morgens nach dem Frühstück sah, wie alle auf die Piste zogen. Nachdem mir am Abend meine Freunde prophezeit hatten, dass ich oft hinfallen würde, entschloss ich mich dazu, spaßeshalber selbst zu zählen. Ich muss zugeben, nach einer halben Stunde und dem 50. Sturz ließ ich das Zählen dann sein. Aber man versicherte mir, dass das sei ganz normal sei, wenn man nicht bremsen kann. 

Es ist wirklich ein super Gefühl, wenn man die ersten drei Kurven ohne Probleme schafft und den Berg quasi heruntergleitet. Der Tag hat mir echt so unglaublich viel Spaß gemacht, dass ich definitiv noch mal mit meiner Familie in den Skiurlaub fahren werde, um meine „Künste“ zu perfektionieren. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, bis zum Ende dieser Woche einmal den „Idiotenhügel“ ohne irgendwelche Zwischenfälle hinunterzufahren und dabei auch noch die richtige Technik anzuwenden. Die Stunts beherrsche ich ja schon, zwar nicht unbedingt gewollt, aber das interessiert doch keinen. Ich kann momentan nicht mehr sitzen und mir tut alles weh, trotzdem hat es sich definitiv gelohnt und ich hatte wortwörtlich Mordsspaß. Morgen bitte wieder. 

Rebecca Fischer

Montag, 31. Februar 2012

Auch am dritten Tag unserer Skifreizeit in Obertauern hat der Wind noch nicht ab- sondern eher zugenommen. Teilweise fegen orkanartige Böen über die Pisten und machen den Ski- und Snowboardfahrern das Leben schwer. Nur mühsam kann man das Gleichgewicht halten. Fast genauso schlimm ist der vom Wind aufgewirbelte Schnee, der einen mit voller Wucht trifft und durch die kleinsten Ritzen der Kleidung dringt. Es fühlt sich so an, als würden hunderte kleine Reißzwecken auf das Gesicht einstechen.

Aber nicht nur den Sportlern machte der Wind Schwierigkeiten. Neun z. T. wichtige Sessellifte und Gondeln sind nicht in Betrieb; sie werden durch Ski Busse ersetzt. Diese bringen die Skifahrer von Skigebiet zu Skigebiet und sind teilweise total überfüllt. Doch es gibt keine andere Möglichkeit. Hinzu kommt, dass wegen des Ausfalls der Sessellifte einige Pisten nicht befahrbar und andere Pisten deshalb völlig überlaufen sind. 

Die klirrende Kälte macht es nicht viel besser. Bei längerem Aufenthalt im Freien werden die Hände nach und nach eiskalt und man ist gezwungen in eine Hütte einzukehren, um sich aufzuwärmen. Erst wenn man sich ausreichend aufgewärmt hat, ist an eine Weiterfahrt überhaupt zu denken. Insgesamt verbringt man wohl mehr Zeit auf irgendwelchen Alm-Hütten als auf den Pisten. 

Hoffen wir, dass es morgen besser wird!

Florian Wolf

Mittwoch, 1. Februar 2012

Ich fahre schon seit 14 ½ Jahren mehr oder weniger gut Ski. 

Da meine Mutter mich eher dazu zwang, genauso wie zum Tennis, denn sie meinte, man müsse doch mindestens einen Gesellschaftssport können, um die jungen, reichen Männer zu beeindrucken, habe ich mich dazu entschlossen, ihr dieses Jahr  einen Strich durch die Rechnung zu machen und mich mit sechs anderen Nichtskifahrern für die Ausflüge einzutragen. 

Sie meckerte zwar, aber als ich ihr meine Argumente brachte, dass ich ja schon 18 wäre und allein darüber entscheiden könne, was ich mache und was nicht, zeigte sie ein Einsehen, denn sie weiß ja, dass ich ein heilloser Unfallmagnet bin, der die unterm Schnee versteckten Eisflächen, die Schneewehen und brutale Snowboardfahrer fast schon magisch anzieht. 

Wenn ich mir mal die Bilanz der vergangenen zwei oder drei Tage angucke, bin ich ganz froh, kein Ski gefahren zu sein, denn einige Schüler haben sich schon verletzt und außerdem ist es auf den Pisten bei - 18°C sehr kalt.

Aber nun zum Thema Ausflüge:

Heute ging es nach Salzburg, der Geburtstadt Mozarts, des musikalischen Multitalents und Genies, das aber im Alter von 35 Jahren - verarmt und sein ironischerweise eigenes Requiem unvollendet lassend - verstarb. Salzburg ist auch die Geburtsstadt der Mozartkugel, einer sehr bekannten Süßigkeit mit Marzipan und Nougat. 

In Salzburg, dessen Reichtum sich auf dem Verkauf und die Verschiffung von (Achtung!) Salz aufbaute, gibt es viele Straßenkünstler, wie zum Beispiel die „Goldenen Männer". 

Wir hatten 4 ½ Stunden Zeit, uns die Stadt, die auch die Bühne der Welt genannt wird, anzusehen. Unter anderem besuchten wir Mozarts Geburtshaus, wo Bühnenbilder seiner Stücke ausgestellt waren. Nach einem sehr interessanten Tag, sowohl kulturell als auch kulinarisch, fuhren wir um 16 Uhr wieder "unverletzt" in Richtung Tauernhof. 

Ich hoffe, dass der morgige Ausflug in die Therme auch so nett wird wie dieser.

Calotta von Ahn

Donnerstag, 3. Februar 2012

Vorletzter Tag in Obertauern! Ohjeee, bald ist „es“ schon wieder vorbei.

Also noch mal in vollen Zügen das Skifahren genießen. Doch wie sollte das gehen bei über Nacht völlig vereisten Pisten und heftigem Wind, der uns umwehte, sobald wir die Jugendherberge verlassen wollten? Schier unmöglich! Denkt man! 

Mit Willenskraft kämpften wir gegen die Windböen (Windstärke 4-5) an und erreichten schließlich mit Schmerzen an den Schienbeinen und im Gesicht unseren Lift. Dieser war - welch ein Wunder - sogar geöffnet! Also konnten wir den Tag tatsächlich starten! 

Doch bei -20°C - gefühlt wie -30°C - waren unsere Gesichter nach der ersten Abfahrt trotz Sturmmasken zu Eis gefroren und wir beschlossen, uns erstmal eine gemütliche Pause auf einer Hütte zu gönnen.

Bei Spaghetti Bolo, Kaiserschmarrn, Skiwasser und Früchtetee saßen wir zusammen und diskutierten heftig über einen Herren am Nachbartisch, der nach der Meinung meiner Freundinnen wie Leonardo DiCaprio aussah. Ich war da eindeutig anderer Meinung. 

Gegen 13:30 Uhr brachen wir schließlich Richtung Idiotenhügel auf, um dort noch ein wenig unsere Mitschüler zu belächeln, die am Sonntag zum ersten Mal ihre Füße auf Ski stellen durften, mussten oder vielleicht auch wollten! Ach wie gut, dass wir Freifahrer waren und über ausgedehnte Pausen selbst entscheiden konnten! Ätsch! 

Als wir am „Idihügel“ ankamen, waren wir aber schon wieder so zu Eisblöcken erstarrt, dass wir keine Lust mehr zum Lästern hatten und uns mehr nach einer heißen Schokolade oder einer Tasse Tee zumute war.

Ein mehr oder weniger schöner Skitag ging zu Ende mit einem „Filmstar“ am Nachbartisch. Wer würde uns wohl morgen begegnen?

Charlotte Meyer zu Erpen