Exkursion in die weiße Stadt am Atlantik

Nachdem Herr Geschewski mit den Teamprojekten Kunst und Schülerzeitung letztes Jahr die romantische Idylle in Unbesandten genossen hat, fuhren wir dieses Jahr mit ihm und unserer Schulleiterin Frau Franke nach Lissabon. Wahrscheinlich hatten wir mit einer Woche Sonnenschein wettertechnisch die beste Fahrt, doch auch zu einem hohen Preis. So mussten wir schon um 2.30 Uhr mit gepackten Koffern vor dem Schloss auf unseren Bus warten und mit diesem ging es dann ab nach Berlin Schönefeld.

Zeit zum Schlafen blieb auch im Flugzeug nicht viel, nach der Landung begann die Jagd nach Taxis. Glücklicherweise mit gewünschtem Resultat, doch angekommen in der Rua da Rosa, stellten wir die unterschiedlichen Preise für die Fahrten (wir brauchten 6 Taxis!) fest. Dicht gedrängt standen wir dann mit unseren überwiegend großen Koffern auf dieser engen Straße, denn unsere Unterkünfte wurden noch gereinigt...so also ab in die Stadt.

Unsere Mägen waren leer und wollten gefüllt werden, doch fanden wir in Portugal nur geschlossene Restaurants und Fastfood wie McDonald’s oder Subway.
Danach trafen wir uns an einer Straßenbahn, um Lissabon genauer zu betrachten. Schließlich sollten wir uns ja in der fremden Stadt zu Recht finden, wenn wir alleine loszogen, um die Atmosphäre dieser Stadt in uns aufzunehmen. Während wir viele schöne, kulturelle Erfahrungen sammelten, erklärte Frau Franke uns nebenbei ein paar zusätzliche Dinge oder las aus ihrem Reiseführer vor. So vergingen die vielen Stunden in der Hitze doch schneller als gedacht und wir konnten um 3 Uhr nachmittags endlich alle in unseren Appartements einziehen.

Direkt gegenüber dem Ende unserer Straße lag ein kleiner Supermarkt, so klein, dass unsere Gruppe fast den gesamten Platz einnahm. Nach einem Großeinkauf wurde das Abendessen zubereitet und um 20 Uhr stand jeden Tag ein Treffen an, um die Ergebnisse des Tages zu bewerten und Grundsätzliches zu klären. So beschlossen wir, dass jedes Appartement die Essenszeiten selbst regelt, Mittag nahmen wir unterwegs zu uns. Die verbliebene Zeit am Ankunftstag diente dem Auspacken, Entspannen und Kennenlernen.

Am nächsten Morgen liefen wir gemeinsam den Weg ins Zentrum, um uns den Weg detailliert einzuprägen. Wir trafen auf einen Flohmarkt, den wir mit Begeisterung plünderten. Auf dem Weg zum Castello über der Stadt  betrachteten wir auch den berühmten Fahrstuhl in Lissabon und nutzten gleich diese ideale Gelegenheit, ein paar Fotos zu schießen und unsere Eindrücke in Worten und Bildern festzuhalten. Die Reporter unter uns begannen sofort an der neuen Fotostory für die Schülerzeitung zu arbeiten. Der restliche Weg bot zahlreiche weitere Gelegenheiten dieser Art, so entstand an diesem Tag auch unser Teambild. Schon unterwegs genossen wir einen wunderschönen Ausblick und am Ziel angekommen, war die Sicht unbeschreiblich schön. Dort trennten sich die Wege unserer Gruppe und jeder konnte selbstständig seine Aufgaben erledigen und essen gehen. Abends sind einige von uns in eine Lounge am Meer gegangen und die anderen zeichneten und schrieben ihre Eindrücke auf.
 Am Montag sollte es schon um 9 Uhr losgehen, damit wir den Tag voll ausnutzen konnten. Unsere erste Station war die Metro, denn zahlreiche Stationen sind berühmt für ihre wunderschönen Kacheln, die Azulejos. Als erstes sahen wir eine gigantische große Halle mit langen Rolltreppen, sie war komplett mit weißen Kacheln verkleidet.
 
 Diese U-Bahnstation ist mit unseren nicht zu vergleichen und als wir dann die anderen Stationen besichtigten, fiel eine ganz besonders ins Auge. Die Station nennt sich „Parque“ und ist mit dunkelblauen Kacheln ausgestattet, auf ihnen sind Zeichnungen der Erde festgehalten. Sie geben die Geschichte wieder, diese Station sollte man sich besser selbst ansehen, denn schon ihre Säulen waren wunderbar verziert.
 
 Wir verließen die Metro und liefen zum Haus von Fernando Pessoa, auf dem Weg dorthin kamen wir an einem wunderschönen Park vorbei. 
 Von dem Haus aus machten wir und auf den Weg zum Aquädukt von Lissabon, der die Stadt noch bis vor wenigen Jahrzenten mit Wasser versorgt hat. Jetzt hatten wir die Möglichkeit Lissabons größtes Shoppingcenter zu besichtigen und anschließen zu Christo Rei zu fahren. 82 Meter können schon schwindelerregend wirken, wenn auch diese sich noch auch einer Anhöhe befinden. 

Solch einen Ausblick hat man selten, ganz Lissabon, die kleine „Golden Gate Bridge“, das Seefahrerdenkmal und der Torres de Belém waren zu erblicken. Bis zum täglichen Treffen blieb uns zwar nicht mehr viel Freizeit, doch hatte sich dieser Umweg wirklich gelohnt. Am Abend hieß es, dass wir den nächsten Tag genießen werden, wir sollten diesmal am Strand schreiben und fotografieren. Wir fuhren mit der Straßenbahn bis nach Belém, um dort das berühmte, riesige Kloster Jeronimo zu erkunden und sogar den bezaubernden Innenhof zu besichtigen.Gegen Mittag fuhren wir dann mit dem Zug weiter nach Estoril und ruhten uns an dem versprochenen Sandstrand aus. Dort hatten wir Zeit, uns im Atlantik abzukühlen, Artikel zu schreiben, Fotos zu schießen, die näher gelegene Altstadt zu betrachten oder uns einfach nur in der Sonne auszuruhen. Da wir den Weg kannten, war es möglich, so lange zu bleiben, wie man wollte und selbstständig zurück zu fahren. Die ganz mutigen unter uns wanderten bis zum Boca de Inferno, dort wo portugiesische Steilküste am beeindruckensten ist.

Am Abend haben sich viele von uns in dem Mädchenappartement zusammengefunden, ein wenig gefeiert und einstimmig beschlossen, dass unsere Teamprojektfahrt die beste von allen war.
 
 Donnerstag, der 02.10 und somit der letzte Tag in Lissabon. Also sind brav wir in den Zug und ab nach Sintra. Wir wollten die Burg besichtigen, den höchsten Punkt von Sintra. Es hieß, es wäre eine Strecke von nur 300 Metern und deswegen entschieden wir uns alle dafür, die 4,50 € für den Bus zu sparen und zu laufen. Doch nach ungefähr einem Kilometer änderte sich diese Entscheidung schnell. Einige von uns hatten schwer mit Knieproblemen zu kämpfen und gaben nach dem zweiten Kilometer auf. Nach dem dritten Kilometer bemerkten wir, dass wir den falschen Weg gelaufen sind, das bedeutet die Straße anstatt dem kurzen Fußweg, doch den letzten Kilometer wollten wir jetzt auch noch zur Burg laufen. Oben angekommen war es sehr windig, aber eine faszinierende Aussicht wurde uns als Entschädigung geboten. Nach diesem Aufwand wusste man so etwas zu schätzen. Selbstständig machten wir uns auf den Rückweg und klärten die letzten Dinge für den morgigen Abreisetag.
 
 Tag der deutschen Einheit und somit unsere Zeit um Abschied von Lissabon zu nehmen. Es fiel ziemlich schwer vor allem, da wir schon um 6 Uhr aufgestanden sind und dann noch am Flughafen die Temperatur in Berlin nachgesehen haben. Wir sind auf eine erschreckende, einstellige Zahl gestoßen: 7 Grad! Das war definitiv zu kalt für uns, aber in Lissabon konnten wir ja schlecht bleiben, also stiegen alle ohne Aufstand ins Flugzeug und spätestens in Berlin Schönefeld hieß es dann Abschied nehmen.
 
 Alles in allem werden wir diese Fahrt sicherlich nicht so schnell wieder vergessen und noch viele schöne Erinnerungen teilen. Wir hatten auch die Möglichkeit einen anderen Eindruck dieser verschiedenen Persönlichkeiten zu gewinnen und dadurch sind sich auch einige näher gekommen.