Die Frage nach dem Sinn unseres Daseins

Das Torgelower Theaterprojekt bringt Janne Tellers  Roman „Nichts was im Leben wichtig ist“ auf die Bühne

Worauf kommt es an im Leben? Was taugt als moralische Richtschnur für unser Zusammenleben? Mit diesen und ähnlichen Fragen befasst sich das preisgekrönte Jugendbuch.

In der ersten Stunde nach den Sommerferien verlässt Pierre Anthon (gelungene Identifikation mit der Rolle: Nadji Sayed Taha) mit der öffentlich formulierten Erkenntnis von der Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz den Unterricht und bezieht Quartier in einem Pflaumenbaum. Seine von Zweifeln geplagten Mitschüler, allen voran Agnes (überzeugend gespielt von Aneska Heidemüller), wollen ihm nun das Gegenteil beweisen und sammeln in einem stillgelegten Sägewerk  Dinge, die jedem Einzelnen etwas bedeuten. 

Was harmlos beginnt, gerät zusehends außer Kontrolle. Jeder Schüler, der etwas abgegeben hat, darf bestimmen, was der Schüler nach ihm opfern soll. Immer schonungsloser wird der Umgang miteinander, bis Sofie ihre Unschuld und der Gitarrist Jan-Johann seinen Zeigefinger verlieren. Polizei und Presse schalten sich ein und der „Berg aus Bedeutung“ wird international bekannt. Ein New Yorker Museum will ihn schließlich für einen Millionenbetrag als Kunstwerk kaufen. Darüber kommt es zum Streit, den Pierre Anthon schlichten soll. Als er den „Berg aus Bedeutung“  als Gerümpelhaufen bezeichnet, eskaliert der Streit und gipfelt in einer Katastrophe.

In der Bühnenfassung der Parabel über die Bedeutung individueller und gesellschaftlicher Werte und ihrer Käuflichkeit werden die verschiedenen Charaktere der Klasse in weiteren Mehrfachrollen von den jungen Darstellern (Annika Schulz, Josephine Schlieckmann, Jakob Schmidt und Tillmann Tschiesche) hervorragend verkörpert. Eine gelungene Inszenierung, die mit viel Applaus vom Publikum belohnt wurde, aber sicherlich auch den einen oder anderen Zuschauer zum Nachdenken angeregt hat.