ABI-ART 2014

Abiturientinnen präsentierten ihre Abschlussarbeiten

Die diesjährige Vernissage der Abschlussarbeiten warf ihre Schatten voraus: Im Forum stand Wochen vorher schon eine mysteriöse Tür, im Audimax, war ein übergroßes Holzkreuz aufgebaut. Die Spannung stieg , bis sich am 12.3. 2014 alle Kunstinteressierte der Schule, aber auch Eltern und Verwandte der Schülerinnen des Hauptfachkurses Kunst , auf der Schlosstreppe versammelten. Es begann eine der legendärsten Präsentationen, die Schloss Torgelow bisher erlebt hatte:

Wir starteten mit einer Installation von Lotta, die sie „Übergang“ nennt.  Diese Arbeit erzählt von ihrem Leben als unangepasste junge Frau, die in kein Schema passt,  die aber dann mutig den Schritt  in ein selbst verantwortetes, eigenständiges Leben wagt.

Lucy präsentierte auf der Schlossterrasse ein  Müll-Objekt, mit dem sie auf die bedrohliche Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen wollte.

Weiter ging es mit einer Modenschau. Belinda möchte Modedesignerin werden und zeigte uns hier ihre erste eigene Kollektion, die an die Epochen Impressionismus, Jugendstil und Konstruktivismus angelehnt ist.

Hannah lüftete daraufhin das Geheimnis des übergroßen Kreuzes. Mit ihrer begehbaren Plastik möchte sie ihren  eigenen Trauerprozess sichtbar machen. Sie selbst hat erlebt, dass die Erinnerung an den verlorenen Menschen die Trauer „hell“ machen kann. Ein sehr bewegendes Kunsterlebnis.

Mit der Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa beschäftigte sich die Installation von Lena. Wir als Zuschauer mussten eingepfercht hinter Zäunen erleben, wie die angespülten Überbleibsel der Ertrunkenen in der Mitte des Raumes lagen und ein bedrückendes Gefühl stieg in uns auf, als wir die Schreie der Ertrinkenden hörten.

In einer sehr persönlichen Performance thematisierte Paula ihr Schulleben auf Schloss Torgelow. Sie zeigte auf, welche positiven, aber auch belastenden Erlebnisse sie hier hatte. Am Ende steckte sie „viel Wissen“ und „gute Freundschaften“ in einen Koffer und machte sich mit ihm auf die weitere Lebensreise. Mit dieser Performance berührte Paula viele Herzen und es kullerten zahlreiche Tränen.

Marlene setzte sich mit ihrem Happening kritisch mit dem Phänomen der Kinderschönheitswettbewerbe auseinander. Am Ende verschloss sie das geschminkte Kindergesicht in einem goldenen Käfig und übergab den Schlüssel an das Publikum.

Als letzte Schülerin berichtete Alexandra von einem Selbstversuch: Sie war für einen Tag lang in Bochum mit einer Burka verhüllt unterwegs gewesen. Die Reaktionen darauf waren niederschmetternd gewesen.  Aus dieser intensiven Erfahrung erwuchs ihr Fotoprojekt, das verhüllte Frauen im Rotlichtmillieu Berlins und Bochums zeigt. Hiermit möchte sie auf das Zusammenprallen zweier völlig unterschiedlicher Kulturen in unserem Land aufmerksam machen.