Simon Lausch, Kollege am Kurpfalz Internat in Bammental, reist in seinen Ferien nach Torgelow, um über das Leben und Arbeiten auf der Inselgruppe Chuuk zu berichten.

Simon Lausch, Lehrer für die Fächer Technik, Mathematik und Kunst am KPI, hat mit seiner Frau ein Jahr in Mikronesien gelebt und im Rahmen eines Heidelberger Bildungs- und Forschungsprojektes dort an einer Schule gearbeitet. Her Lausch hatte mit seinem Vortrag am Kurpfalz Internat so viel Eindruck hinterlassen, dass wir ihn baten, seine Erlebnisse und Erfahrungen auch mit den Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen und Schülern auf Schloss Torgelow zu teilen.

Schnell wurde auch den Gästen im Audimax in Torgelow am See klar, dass der erste, paradiesische Eindruck von Mikronesien nur eine Seite des Insellebens darstellt. Auf den Fotos sieht man eine Delphingruppe, die durchs Wasser gleitet, majestätische Rochen, die fast zu schweben scheinen und imposante Haie, deren Energie spürbar ist. Gleichzeitig hört man die Stimme von Simon Lausch und seiner Frau Caroline, die über das gemeinsame Jahr in Mikronesien auf der Insel Tol erzählen:

Sieben Tage nach ihrer Hochzeit hatten sich die beiden auf den Weg gemacht, um ein Jahr lang auf der Insel zu leben und zu unterrichten. Rückblickend kann man sagen, dass es ein turbulentes Jahr war. Ihre Wohnung auf der Insel mussten sie sich erst einmal selber bauen und auch die Bedingungen in der Schule waren nicht immer einfach. Aber man merkt dem Ehepaar Lausch an, dass sie diese Erfahrungen nicht missen möchten. Sie haben die Dankbarkeit der Kinder gespürt. Sie haben Unterstützung und Halt in der Gemeinschaft erfahren und gemerkt, dass sie durch ihre Herzlichkeit, ihre Kreativität, ihren Willen und Ehrgeiz viel bewegen und schaffen können.

Während des Vortrags wird immer deutlicher, das Mikronesien nicht nur eine paradiesische Seite hat, sondern auch eine Seite, die die Menschen vor große Herausforderungen stellt: Armut, kaum Chancen auf eine gute Bildung, keine funktionierenden sanitären Einrichtungen und wenig Perspektiven.

Deshalb ist es sicherlich bewundernswert, wenn sich zwei junge Lehrer auf den Weg machen, um ein Jahr lang den Bewohnern der Insel Tol zu helfen, um sie zu unterrichten und um damit ihre Chancen zu verbessern, auch wenn es für sie persönlich nicht immer einfach ist, sich in dem Inselstaat heimisch zu fühlen. Geführt wird die Insel Tol von einem Häuptling, der über Recht und Unrecht entscheidet. Das bedeutet zum Beispiel, dass nach 21:00 Uhr alle in ihren Häusern bleiben müssen. Auch Konflikte werden nicht immer nur mit Worten ausgetragen und Fisch und eine Art Hirsebrei sind die vorrangigen Nahrungsmittel.

Aber mit viel Erfindergeist und Tatkraft haben die Lauschs sich den Bedingungen angepasst und das Beste daraus gemacht. Und die vielen dankbaren Kinder und jungen Erwachsenen, die durch sie ihre mathematischen Kenntnisse und ihr Englisch verbessern konnten, entschädigen eigentlich für alles.

Momentan planen die beiden engagierten Kollegen einen erneuten Besuch in Mikronesien. Wir sind gespannt, welche Eindrücke die beiden dann mitbringen.